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Ansprechpartner/in:
Verbindungsbüro zur Niedersächsischen Landesbeauftragten für Heimatvertriebenen, Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler
Karla Lotze, geb. Müller, ist acht Jahre alt, als sie mit den Schrecken des Krieges konfrontiert wird. Anfang März 1945 – der Kanonendonner der vorrückenden Roten Armee ist bereits zu hören – entschließt sich ihre Mutter Margarete Müller zur Flucht aus ihrer hinterpommerschen Heimat. Bei einem Tieffliegerangriff auf den Treck verlieren sie das wenige an Habseligkeiten, was sie mitnehmen konnten. Mit nichts als ihren Kleidern am Leib landet Karla Lotze gemeinsam mit ihren beiden Brüdern – sechs und zehn Jahre alt – und ihrer Mutter in Mecklenburg und erlebt dort das Kriegsende. Monate später verlassen sie unter Lebensgefahr die sowjetische Besatzungszone, ihr neuer Wohnort wird Norden in Ostfriesland.
Die Dokumentationsstätte Gnadenkirche Tidofeld führte im Jahr 2010 ein lebensgeschichtliches Interview mit Karla Lotze. Darin geht es um das schwierige Weiterleben nach der Flucht, um Ablehnung gegenüber Vertriebenen und um das Aushalten des Heimatverlusts.
Die Dokumentationsstätte Gnadenkirche Tidofeld widmet dem Thema Flucht und Vertreibung der Deutschen als erste Institution in der Bundesrepublik seit 2013 eine eigene Dauerausstellung. Dabei liegt der Fokus der Betrachtung auf der Integration der Heimatvertriebenen in die bundesdeutsche Gesellschaft. Die Dokumentation folgt dem Modell dreier konzentrischer Kreise:
Weitere Informationen zur Geschichte dieses Ortes finden sich hier: https://gnadenkirche-tidofeld.org/geschichte
Der Hörbeitrag „Von Pommern nach Ostfriesland“ wurde von Lennart Bohne, M.A. (Dokumentationsstätte Gnadenkirche Tidofeld) im Frühsommer 2020 konzipiert und mit Mitteln der Niedersächsischen Landesbeauftragten angefertigt.
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