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Vom Morgengrauen bis Sonnenuntergang – Erinnerungen an die Deportation der Deutschen in der Sowjetunion 1941

(VON BULAT MEKEBAEV)


Als Bulat Mekebaev von der Lebensgeschichte Rafail Schnells, einem Deutschen aus der Ukraine, hörte, wollte er über dessen Schicksal mehr erfahren. Bulat Mekebaev bat Rafail Schnell, das Erlebte aufzuschreiben: Was er zu lesen bekam, erschütterte ihn. Sein Protagonist beschreibt mit kargen Worten die Stationen eines entbehrungsreichen Lebens. Neben der persönlichen Perspektive eröffnet sich noch eine weitere größere: der Blick auf die Geschichte und das Leiden der gesamten russlanddeutschen Bevölkerung. Die Erinnerungen an das Grauen der durch Stalin befohlenen Deportation und an die daraus resultierenden Entbehrungen und Verwerfungen in den Lebensgeschichten der Russlanddeutschen lassen Rafail Schnell auch nach über 70 Jahren nicht los. Sie sind ständiger Begleiter seines Lebens.

Die Geschichte „Vom Morgengrauen bis Sonnenuntergang“ von Bulat Mekebaev ist eine unter die Haut gehende Nacherzählung der Ereignisse aus der Sicht des 12-jährigen Jungen Rafail Schnell. Sie zeichnet seine Perspektive, insbesondere seine Emotionen, gekonnt nach. Die Geschichte ist dem Buch „Ein langer Weg zum Wiedersehen“ entnommen, das 2017 im Verlag „Mir Petschati“ erschien.

In diesem russischsprachigen Hörbeitrag laden wir Sie dazu ein, der Geschichte von Rafail Schnell zu folgen. Sein Weg ist typisch für das Schicksal vieler Russlanddeutscher unter Stalin.

Bildrechte: Bulat Mekebaev
Rafail Schnell und Bulat Mekebaev, Berlin, 2016
Bildrechte: Bulat Mekebaev
Bulat Mekebaev



Bulat Mekebaev, Schriftsteller, Maler und Bildhauer, geboren in Kokschetau (Kasachstan), studierte Art-Grafik an der Kasachischen Nationalen Pädagogischen Abai-Universität. Anfang der Neunzigerjahre heiratete er eine Russlanddeutsche, seit 1997 lebt er mit seiner Familie in Deutschland (Bulat Mekebaev - Kunstzentrum Tegel-Süd)


Warum war es ihm wichtig, das Buch „Ein langer Weg zum Wiedersehen“ zu schreiben? Es war im Grunde einfach: Bulat Mekebaev wollte, dass seine Kinder und Enkelkinder wie auch die Nachfahren von Rafail Schnell das Schicksal und die alte Heimat ihrer Vorfahren in Erinnerung bewahren und somit ihre eigenen Wurzeln besser kennen.


Artikel-Informationen

Ansprechpartner/in:
Verbindungsbüro zur Niedersächsischen Landesbeauftragten für Heimatvertriebenen, Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler

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