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Königsberg 1945-1948, Erinnerungen der Zeitzeugin Rotraud Hahn

(VON JONNY REIMERS)


Königsberg (Pr.) war die Hauptstadt Ostpreußens und bis 1945 Deutschlands nordöstlichste Großstadt. Durch britische Bomberangriffe war die Stadt bereits im August 1944 stark zerstört worden. Nach dem Krieg wurde Königsberg unter sowjetische Verwaltung gestellt und erhielt ein Jahr später den Namen Kaliningrad. Zehntausende Zivilisten starben an Gewalt, Seuchen und Hunger. Die deutsche Restbevölkerung wurde bis Ende 1948 in die sowjetische Besatzungszone verbracht. Im hohen Alter von 93 Jahren berichtet die Zeitzeugin Rotraud Hahn, wie sie diese Ereignisse überlebt hat.
  Bildrechte: Kreisgemeinschaft Preußisch Eylau
Zeitzeugin Rotraud Hahn, im November 2017
Rotraud Hahn, geb. Hollstein, wurde am 5. Juli 1924 im Kreis Preußisch Eylau geboren. Als junge Frau arbeitete sie für die Reichspost im Königsberger Telegrafenamt. Nach der Eroberung der Stadt durch die Rote Armee im April 1945 beging ihre Mutter Selbstmord. Rotraud Hahn überstand nächtliche Verhöre, Recht- und Hoffnungslosigkeit. 1948 gelangte sie über die sowjetische in die britische Besatzungszone. Sie heiratete einen ostpreußischen Spätheimkehrer und zog mit ihm nach Bremen. Im September 2017 wurde Rotraud Hahn von der Bundesrepublik Deutschland als ehemalige zivile Zwangsarbeiterin anerkannt. Im Januar 2019 verstarb Rotraud Hahn.

Das Zeitzeugeninterview mit Rotraud Hahn wurde im November 2017 in Bremen geführt. Es entstand in Zusammenarbeit der Kreisgemeinschaft Preußisch Eylau mit der Landsmannschaft Ost- und Westpreußen e.V., Bremen. Die Rechte am Material besitzt die Kreisgemeinschaft Preußisch Eylau.

Artikel-Informationen

Ansprechpartner/in:
Verbindungsbüro zur Niedersächsischen Landesbeauftragten für Heimatvertriebenen, Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler

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