Niedersachsen klar Logo

Die Last der Erinnerung. Vom Umgang mit Krieg und Vertreibung in Senioreneinrichtungen

(Von Dipl. Psych. Claudia Wollenberg)


Auch wenn der Zweite Weltkrieg vor 75 Jahren zu Ende ging, sind seine Schatten noch immer, wenn oft auch auf verborgene Weise, sichtbar. Das zunehmende Alter bringt die Kindheit wieder hervor, somit wird die eigentliche Realität ein oft unfreiwilliges Abtauchen in eine vergessene, vielleicht auch verdrängte Vergangenheit. Im folgenden Beitrag gibt Ihnen die Psychologin Claudia Wollenberg Einblick in ihre tägliche Arbeit mit Kriegskindern (Jahrgänge 1930-1945). Erfahren Sie mehr über die Lebenswelten älterer Menschen in Seniorenheimen, über deren Ängste, Nöte und Sorgen, aber auch über ihre erstaunlichen Fähigkeiten, ihre Lebenslust und Lebensfreude.

Bildrechte: Claudia Wollenberg
Dipl. Psych. Claudia Wollenberg

Psychologin und examinierte Gesundheits- und Krankenpflegerin, Palliativpsychologin (DGP), Weiterbildung in Hypnotherapie nach Milton H. Erickson (M.E.G.), systemische Beraterin (DGSF). Claudia Wollenberg arbeitet im klinischen Setting im Bereich der geriatrischen Hospiz- und Palliativarbeit, Psychoonkologie und Neuropsychologie sowie in freier Praxis in Lübeck (www.claudia-wollenberg.de).

Sie hat schon früh begonnen, den psychischen Folgen des Zweiten Weltkriegs sowie der deutsch-deutschen Teilung ihre Aufmerksamkeit zu widmen, sich damit auseinanderzusetzen und dies zu ihrem Schwerpunkt in der täglichen Arbeit gemacht. Sie fragt und sucht nach den Auswirkungen dieser Erfahrungen und Erlebnisse auf die Kriegskinder, Kriegsenkel und die nachfolgenden Generationen. Bei all der Schwere und Last ist ihr Blick aber immer auch auf die vorhandenen Kräfte und Überlebensstrategien in schwierigen Zeiten gerichtet. Eines hat sie von ihren Patienten gelernt, es ist nie zu spät, sich auf die Reise in die eigene Geschichte zu begeben, um Dinge dann anders oder vielleicht auch neu zu betrachten.

Artikel-Informationen

Ansprechpartner/in:
Verbindungsbüro zur Niedersächsischen Landesbeauftragten für Heimatvertriebenen, Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler

zum Seitenanfang
zur mobilen Ansicht wechseln