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Schlesien zu Gast beim Tag der Niedersachsen

DIALOG STAND IM VORDERGRUND


Alle zwei Jahre begeht Niedersachsen den „Tag der Niedersachsen“ in einer anderen niedersächsischen Stadt. In diesem Jahr startete das beliebte Landesfest unter dem Motto „Stadt.Land.Fest“ in der Landeshauptstadt Hannover. Drei Tage lang konnten die Gäste rund um den Maschsee feiern, sich informieren und die kulturelle Vielfalt des Landes genießen.

Die niedersächsische Landesbeauftragte für Heimatvertriebene, Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler Editha Westmann MdL hatte die Patenschaft Niedersachsens zu Schlesien in den Mittelpunkt ihrer Präsentation auf der Landesmeile gestellt. „Es war beeindruckend, wie groß das Interesse der Besucher, mit und ohne schlesische Wurzeln, war. Wir konnten über das sagenumwobene Schlesien informieren und haben zahlreiche Gespräche geführt und von einigen sehr bewegenden Lebenswegen geflüchteter und vertriebener Schlesier erfahren.

Zu den besonderen Landesfest-Attraktionen der Landesbeauftragten Westmann gehörte der Besuch des Schlager-Duos Aneta und Norbert, die aus Oberschlesien angereist waren. Die beiden Musiker gehören der deutschen Minderheit in Polen an. Am Samstag traten sie als Botschafter für Schlesien am Stand der Landesbeauftragten Westmann auf. Auf der Bühne des Trachtenverbandes im Maschpark begeisterte das Schlager-Duo mit einer Auswahl deutscher und polnischer Lieder.

Am Sonntag fand auf der Landesbühne eine von der Landesbeauftragten Westmann moderierten Diskussion zum Thema Schlesien damals – Schlesien heute statt. Teilnehmer der Diskussion waren Veronika Koch, die familiären Wurzeln in Schlesien hat, Peter Winkler, der in Schlesien geboren wurde und als Kind mit seiner Mutter flüchten musste und dem Bundesvorsitzenden der Landsmannschaft Schlesien, Stephan Rauhut. Auf einer Großleinwand waren zudem beeindruckende Impressionen aus Schlesien zu sehen. Der musikalische Rahmen wurde von Daniel Sattelmaier und seinen Töchtern gestaltet, die mit dem Schlesierlied und dem Ostpreußenlied die Zuhörer tief beeindruckten. Am Stand der Landesbeauftragten Westmann war Alexej Feser, der einen Spätaussiedlerhintergrund hat, unermüdlich im Einsatz, das Publikum mit detailtreuen Scherenschnitten und humoristischen Karikaturen zu unterhalten.

Die Landesbeauftragte konnte zahlreiche Prominenz an ihrem Stand begrüßen, darunter der Landesbischof Ralf Meister, Justizministerin Barbara Havliza, Umweltminister Olaf Lies, Finanzminister Reinhold Hilbers, Innenminister Boris Pistorius und die hessische Landesbeauftragte für Heimatvertriebene und Spätaussiedler Margarete Ziegler-Raschdorf. „Jeder vierter Niedersachse hat einen familiären Bezug zu Flucht und Vertreibung am Ende des Zweiten Weltkrieges. Nach dem Krieg kamen zirka 700.000 Schlesier nach Niedersachsen. Das sind Zahlen, die wir nicht ignorieren dürfen. Die Nachkommen der Flüchtlinge und Vertriebenen am Ende des Zweiten Weltkrieges fragen heute ganz ideologiefrei nach den eigenen Wurzeln. Wir müssen ihnen Antworten geben, denn das gehört zur eigenen Identitätsfindung“, so die Landesbeauftragte Editha Westmann.



Hannover, den 17. Juni 2022

Artikel-Informationen

Ansprechpartner/in:
Verbindungsbüro zur Niedersächsischen Landesbeauftragten für Heimatvertriebenen, Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler

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