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Schicksalsklärung Zweiter Weltkrieg

Suchdiensttätigkeit des Deutschen Roten Kreuzes wird bis 2025 verlängert


75 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs gibt es noch viele Menschen, die sich Aufklärung über das Schicksal verschollener Angehöriger erhoffen. Beim Suchdienst des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in München sind 2019 über 10.000 solcher Anfragen eingegangen. Die Antragsteller suchten Geschwister, Eltern oder Großeltern, die infolge der Kriegseinwirkungen und Nachkriegsereignisse bis heute vermisst sind. Ungeachtet dessen war beschlossen worden, die Arbeit des Suchdienstes zum Zweiten Weltkrieg Ende 2023 auslaufen zu lassen. Wie das DRK nun in einer Pressemitteilung erklärte, habe das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI) aufgrund des großen Interesses entschieden, die finanzielle Förderung des Suchdienstes zum Zweiten Weltkrieg um zwei weitere Jahre, bis Ende 2025, zu verlängern.

Die Niedersächsische Landesbeauftragte für Heimatvertriebene und Spätaussiedler, Editha Westmann MdL, begrüßt diese Entscheidung: „Die Fortsetzung der Suchdienstarbeit zur Schicksalsklärung der bis heute Verschollenen war unbedingt geboten. Deportation, Flucht und Vertreibung haben besonders unter den deutschen Heimatvertriebenen und Spätaussiedlern zu zahllosen Vermisstenfällen geführt. Betroffene Familien dürfen erwarten, dass staatlicherseits auch zukünftig alles getan wird, den Verbleib ihrer Angehörigen zu ermitteln.“

Gleichzeitig zur Verlängerung der Suchdiensttätigkeit bewilligte der Bund auch die Förderung einer wissenschaftlichen Aufarbeitung der Suche nach Vermissten im Zweiten Weltkrieg. Editha Westmann ist dankbar für diesen Entschluss. „Darüber hinaus müssen aber auch die eigentlichen Vorgänge um Flucht und Vertreibung verstärkt zum Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen werden. Über ein Dreivierteljahrhundert nach dem Krieg liegen die veranschlagten Zahlen der zivilen Opfer unter den Heimatvertriebenen um Hunderttausende auseinander. Mit diesem Zustand dürfen wir uns nicht abfinden“, so Editha Westmann.



Hannover, den 31. August 2020

Artikel-Informationen

Ansprechpartner/in:
Verbindungsbüro zur Niedersächsischen Landesbeauftragten für Heimatvertriebenen, Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler

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