Internationale Zusammenarbeit bleibt im Fokus
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Internationale Zusammenarbeit bleibt im Fokus
Landsmannschaften pflegen auch in der Krise Austausch mit niedersächsischen Partnerregionen
Seit vielen Jahren bestehen freundschaftliche Beziehungen des Landes Niedersachsen mit Partnerregionen im Ausland. Die Partnerschaften fördern Niedersachsens internationale Kooperation und Vernetzung. Infolge der COVID-19-Pandemie konnten jedoch wichtige Austauschmöglichkeiten, etwa Besuche in den Partnerregionen, nicht wahrgenommen werden. Hierdurch wurde die gemeinsame Arbeit mit den internationalen Partnern erheblich erschwert.
Die Niedersächsische Landesbeauftragte für Heimatvertriebene, Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler, Editha Westmann MdL, begrüßt den Antrag der Regierungsfraktionen, sich mit den Partnerschaften des Landes in der Pandemie zu befassen. „In diesem Zusammenhang möchte ich ausdrücklich auf das große Engagement unserer Landsmannschaften hinweisen, deren Netzwerke auch unter Corona-Bedingungen funktionieren“, so Westmann.
In den niedersächsischen Partnerregionen Niederschlesien (Polen), Perm und Tjumen (beide Russland) leben zahlreiche Deutsche, für die ein reger Austausch mit dem Partnerland Niedersachsen bedeutend ist. Die Landsmannschaft der Deutschen aus Russland (LmDR) pflegt mit Unterstützung des Landes Niedersachsen intensive Kontakte nach Perm und Tjumen. „2019 waren wir zuletzt bei unseren Freunden in Perm“, berichtet die Vorsitzende der LmDR, Landesverband Niedersachsen, Lilli Bischoff. „In den letzten Monaten haben wir mit unseren Partnern in Russland per Videokonferenz gemeinsame Arbeitssitzungen und eine Weihnachtsfeier durchgeführt. Wir sind dankbar für diese Möglichkeit, vermissen aber zunehmend den persönlichen Austausch“, so Bischoff.
Auch die Landsmannschaft Schlesien kann derzeit die Begegnung von jungen Leuten aus Ost und West nur unter veränderten Vorzeichen fördern. Die für dieses Jahr geplanten Studien- und Kennenlernfahrten müssen ausfallen. Stattdessen ist ein Filmprojekt geplant, für das Zeitzeugen von Flucht und Vertreibung sowie Heimatverbliebene in Schlesien mit jungen Menschen ins Gespräch gebracht werden. „Die Aufgaben in der Coronazeit sind größer geworden als gedacht. Im Sinne unseres diesjährigen Mottos ‚Schlesien verbindet‘ müssen die Verbindungen zu den älteren Mitgliedern und Landsleuten ebenso intensiv gehalten werden wie die innerhalb der jungen Netzwerke“, stellt Stephan Rauhut fest, der Bundesvorsitzende der Landsmannschaft Schlesien.
Um dieses Ziel zu erreichen, sind die Landsmannschaften erfinderisch: Sie planen einen regelmäßigen Podcast, entwerfen Sonderausgaben ihrer Mitteilungsblätter und arbeiten an Vorhaben wie dem „Projekt Telefonengel“, in dessen Rahmen sie älteren Landsleuten durch Freiwillige am Telefon die Gelegenheit geben wollen, über früher und heute zu erzählen. Die Landesbeauftragte Editha Westmann dankt den Landsmannschaften: „Ihre Arbeit hält die Menschen in Ost und West miteinander verbunden und wirkt der Einsamkeit der Alten entgegen. Für die Zeit nach der Pandemie rechne ich mit einem großen Nachholbedarf an persönlichen Begegnungen. Unsere Landsmannschaften schaffen hierfür gute Ausgangsbedingungen.“
Hannover, den 12. Februar 2021
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Ansprechpartner/in:
Verbindungsbüro zur Niedersächsischen Landesbeauftragten für Heimatvertriebenen, Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler