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5 Jahre Museum Friedland

Landesbeauftragte Editha Westmann gratuliert


Die Niedersächsische Landesbeauftragte für Heimatvertriebene und Spätaussiedler, Editha Westmann MdL, gratuliert dem Museum Friedland zum fünfjährigen Bestehen. Im März 2016 war das Museum im ehemaligen Bahnhofsgebäude des Ortes, direkt neben dem bekannten Grenzdurchgangslager, eröffnet worden. „Seitdem können wir uns davon überzeugen, dass die Umwandlung des alten Bahnhofs in ein modernes Museum hervorragend gelungen ist. Das Team Museum Friedland arbeitet ausgesprochen professionell. Ihm gelten meine herzlichen Glückwünsche und meine aufrichtige Anerkennung für das große Engagement, den Ideenreichtum, die Kreativität und die herzliche Verbundenheit zu Friedland und seiner Geschichte“, betont die Landesbeauftragte Westmann.

Das Museum Friedland erinnert an über vier Millionen Menschen, die dort seit der Gründung des Grenzdurchgangslagers im September 1945 registriert und weitergeleitet worden sind. Im Wesentlichen handelt es sich um Flüchtlinge, Heimatvertriebene und Aussiedler aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten, um Heimkehrer aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft und um Aussiedler und Spätaussiedler aus den Nachfolgestaaten der einstigen Sowjetunion. Neben diesen großen Gruppen dient das Grenzdurchgangslager seit über 60 Jahren Bedrängten aus aller Welt als Erstaufnahmeeinrichtung. Das Durchgangslager ist bis heute in Betrieb. Es ist zuständig für die dem Land Niedersachsen zugewiesenen Asylbewerber und für Menschen aus dem Umsiedlungsprogramm des UNHCR (Hoher Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen). Daneben ist es weiterhin erste Anlaufstelle für Spätaussiedler sowie jüdische Zuwanderer aus Osteuropa und Zentralasien.

„Das unmittelbare Nebeneinander von Durchgangslager und Museum ist einzigartig. Es zeigt uns aber leider auch, dass Flucht und Vertreibung zur Gegenwart gehören und wir in Niedersachsen dankbar für Frieden, Wohlstand und Freiheit sein müssen“, stellt Editha Westmann fest. Zu allen Zeiten haben Bedienstete und Ehrenamtliche die Eintreffenden in Friedland mit Verständnis und Anteilnahme empfangen. In dieser Linie erzählt das Museum die Schicksale von Flucht, Deportation, Vertreibung und Aussiedlung und legt den Schwerpunkt auf das Ankommen. „Das ist sinnvoll, weil Aufnahme und Integration einen Prozess bilden, an dem alle Bürgerinnen und Bürger unseres Landes mitwirken sollten. Zur erzwungenen Migration gehören jedoch genauso traumatische Erinnerungen, Verlust und Schmerz sowie Trauer um umgekommene Angehörige. Wer sich ausreichend Zeit für die Ausstellung nimmt und in die Interviews mit Betroffenen hineinhört, wird schnell zu dieser Überzeugung gelangen. Auch daran sollten wir stets denken“, so Editha Westmann.

Die Landesbeauftragte hat die Dauerausstellung im Museum Friedland bereits mehrere Male, auch mit interessierten Gruppen, besucht. Bei jedem Besuch hat sie neue und spannende Erkenntnisse gewonnen, die sie bewegt haben. Editha Westmann ist froh, dass Politik und Gesellschaft seinerzeit davon überzeugt werden konnten, die Geschichte dieses Ortes zu dokumentieren, zu bewahren und für eine breite Öffentlichkeit dauerhaft sichtbar zu machen. Dies möchte sie mit Blick auf das Museum Friedland als außerschulischen Lernort besonders unterstreichen. Editha Westmann dankt den Beschäftigten des Museums Friedland, der Geschäftsstelle Museum Friedland im Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur sowie allen Vertreterinnen und Vertretern des Kuratoriums, des wissenschaftlichen Beirats und des Arbeitskreises für ihren Einsatz. „Als Landesbeauftragte für Heimatvertriebene und Spätaussiedler und als Vorsitzende des Kuratoriums Museum Friedland bin ich sehr stolz auf das, was im Museum Friedland entstanden ist. Schon heute warten wir gespannt auf die beschlossene Erweiterung des Museums.“


Hannover, den 17. März 2021

Artikel-Informationen

Ansprechpartner/in:
Verbindungsbüro zur Niedersächsischen Landesbeauftragten für Heimatvertriebenen, Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler

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