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20. Juni

NATIONALER GEDENKTAG FÜR DIE OPFER VON FLUCHT UND VERTREIBUNG


Anlässlich des Nationalen Gedenktages und des Weltflüchtlingstages am 20. Juni weist die Niedersächsische Landesbeauftragte für Heimatvertriebene und Spätaussiedler, Editha Westmann MdL, darauf hin, dass Flucht und Vertreibung auch 76 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg gegenwärtig sind: „Viele Menschen, die heute in Niedersachsen leben, wissen aus eigener Erfahrung oder den Erzählungen ihrer Angehörigen, was Heimatverlust bedeutet. Der Nationale Gedenktag für die Opfer von Flucht und Vertreibung und der Weltflüchtlingstag bieten einen guten Anlass, das Thema aus den Familien heraus in die Öffentlichkeit zu tragen und gesamtgesellschaftlich zu diskutieren“, so Editha Westmann.

Das Land Niedersachsen wird im Herbst 75 Jahre alt. Von Beginn an waren die deutschen Heimatvertriebenen dabei. Sie mussten die Dramatik von Flucht und Vertreibung weitestgehend unter sich verarbeiten. Besonders auf den Frauen und Kindern lasteten Erlebnisse für die den Betroffenen lange Zeit passende Worte fehlten. Die Heimatvertriebenen klagten aber nicht, sondern packten beim Wiederaufbau mit an. Spuren, die vom allmählichen Zusammenwachsen erzählen, lassen sich heute etwa in Gestalt ganzer Siedlungen mit ostdeutschen Straßennamen oder in Gestalt von Gedenksteinen finden, auf denen Einheimische auch das Schicksal der Heimatvertriebenen erwähnen und damit zu einem Teil ihrer Ortsgeschichte werden ließen.

„Aus der heutigen Perspektive war das Eintreffen der Heimatvertriebenen, Aussiedler und Spätaussiedler für Niedersachsens wirtschaftliche Entwicklung ein Segen.“ Editha Westmann mahnt in diesem Zusammenhang aber an, nicht zu vergessen, „dass das Aushalten des Heimatverlustes für viele Betroffene ein langer und schmerzlicher Prozess war, der bis ins hohe Alter, vielleicht ein Leben lang, nachwirkt.“

Aufgrund der Pandemie bietet die Landesbeauftragte in diesem Jahr keine eigene Veranstaltung zum 20. Juni an. Nach der Sommerpause thematisiert Editha Westmann mit Kooperationspartnern jedoch Flucht- und Vertreibungsschicksale. Zum Landesjubiläum ist eine vom Museumsverband für Niedersachsen und Bremen konzipierte Ausstellung im Landtag zu sehen. Mit dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge und dem Bund der Vertriebenen plant die Landesbeauftragte Zeitzeugengespräche, die die Grundlage für ein Seminarangebot an Volkshochschulen und eine Veranstaltung im Landtag bilden. Auch mit weiteren Projekten arbeitet Editha Westmann darauf hin, den Opfern von Flucht und Vertreibung eine angemessene Bedeutung in unserer Gesellschaft zu sichern.


Hannover, den 18. Juni 2021

Artikel-Informationen

Ansprechpartner/in:
Verbindungsbüro zur Niedersächsischen Landesbeauftragten für Heimatvertriebenen, Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler

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